Werke
Über die Künstlerin
Schwimmende und Tauchende in einem Schwimmbad sind das Bildthema, das [Sigrid von Lintig] durch mehrere hundert Fotoskizzen in einer Art Feldforschung betrachtet, festgehalten und malerisch umgesetzt hat: Verschiedene Personen, Kinder und die Künstlerin selbst bewegen sich im Wasser – in eine bestimmte Richtung. […]
Vieles daran ist zunächst vage. Besonders die Erfahrung des Realitäts- bzw. Realismusverlustes, wenn man in der Nähe die Distanz und Detailtreue verliert. Der erste Eindruck einer übertragenen Fotografie, die ein völlig abstraktes Bild wird. Eine Abstraktion, die eine ganz eigene, auf der Realität beruhende Form hat, aber eben auch nur eine pseudorealistische Malerei ist, die auf die durch bewegte Bilder geprägte Gegenwart Bezug nimmt, nicht aber auf die Unschärfen der Fotografie, wie die Fotorealisten. Es ist trotz aller freier Formgebung ein durch die Figuration fixiertes Geschehen, kein Allover, sucht aber in der Vorlage schon die Schnittstelle zwischen Realität und malerischer Freiheit in Momenten des Eintauchens, Abtauchens und Auftauchens, im Aufwirbeln, Wellentaumel und Durchdringen von Wasser, Luft und Körpermassen. […]
In den spielerischen Drehbewegungen, im Eintauchen und Absinken entwickeln die Figuren eine eigentümliche Gestik. […] Genau sieht man diese Figuren aber nicht. Man erahnt ihr Tun aus der eigenen Erfahrung und neigt zur Vervollständigung. Gemalt sieht man aber einen fragmentierten Leib, dessen Konturen aufgelöst sind, der gar nicht richtig und perfekt aussieht. Nur die Suggestion der Fotovorlage erzeugt Glaubwürdigkeit, aber je näher man herangeht, umso mehr wird die Malerei sichtbar. […] Aber unabhängig davon, was das Foto als Moment einfriert, ist das so Gesehene weitergedacht und frei gemalt. Die Bläschenstruktur darin löst sich vom Bezug auf Foto und bewegtes Bild und wird freie Malerei, zumal dann auch noch die Grundfarben, nicht streng blau, rot, gelb, eher cyan, magenta und yellow in einen klassisch modernen Kontrast geraten. Als Motiv, die Malerei selbst spielerisch sichtbar zu machen, Raumtiefe, Licht, Farbgebung und Formauflösung zu thematisieren, ist das Schwimmbecken ein idealer Ort zur Bildfindung und Wahrnehmungsschulung.
(Auszüge aus: Schwimmer – Realismusverlust und Abstraktionsgewinn, Dr. Dirk Tölke)
Vita
2006 bis 2008 | Lehrauftrag an der FH Aachen, FB Produkt-Design |
1996 | Meisterschülerin bei Prof. Jan Dibbets |
1992 | Studium freie Malerei, Kunstakademie Düsseldorf |
bei Prof. Jan Dibbets und Prof. Konrad Klapheck | |
1986 | Studium Grafik-Design, FH Aachen |
bei Prof. Christiane Maether und Prof. Ulf Hegewald | |
1965 | Geboren in Duisburg |
Lebt und arbeitet in Aachen |
Ausstellungen
2021 | Galerie The Grass is Greener, Leipzig |
Galerie Dessers, Hasselt, Belgien | |
Art Galerie 7, Köln | |
2020 | Galerie Frey, Wien, AUT |
Art Galerie 7, Köln | |
2019 | Schwimmer, Galerie Maurer, Frankfurt/M |
Galerie Dessers, Hasselt, Belgien | |
Art Galerie 7, Köln | |
2018 | Das rote Kabinett, Galerie Maurer, Frankfurt a.M. |
Kunstfestival Watou, Belgien | |
Faszination Wasser, Kunstverein Neustadt am Rübenberge | |
Galerie The Grass ist Greener, Leipzig | |
Galerie Dessers, Leuven, Belgien | |
2017 | Kunstverein Friedberg, Einzelausstellung |
Losing oneself in water, Galeria K, Palma de Mallorca | |
Room with its own rules, Chamber Gallery, New York | |
me Collectors Room, Berlin, Edition 12-21, Stiftung Olbricht | |
Galeria K, Palma de Mallorca | |
2016 | Galerie von Fraunberg, Düsseldorf |
Galerie Klose, Essen | |
Kunsthaus Hannover | |
Kunsthalle Düsseldorf | |
2015 | Galerie Freitag 18.30, Aachen |
Art Karlsruhe, Galerie Maurer, Frankfurt/M | |
2014 | Galerie Dessers, Leuven, BE |
Galerie Maurer, Frankfurt/M | |
Galerie Oliver Ahlers, Göttingen | |
Galerie Frey, Salzburg, A | |
2013 | Galerie Dessers, Leuven, BE |
Art Karlsruhe, Galerie Maurer, Frankfurt | |
Xylon Museum, Schwetzingen | |
Galerie Maurer, Frankfurt | |
2012 | Art.Fair Köln, Galerie Maurer, Frankfurt |
Ostrale, Dresden | |
Galerie Maurer, Frankfurt, „summertime 3“ | |
Galerie Freitag 18.30, Aachen, „Schwimmer“ | |
2011 | Galerie Oliver Ahlers, Göttingen |
Contempo Munich, München, Galerie Ahlers | |
Ostrale, Dresden | |
Galerie Freitag 18.30, Aachen, „Immer wieder Sonntags“ | |
2010 | Galerie Claus Netuschil, Darmstadt |
Kunstverein Aalen | |
Kunstverein Villa Streccius,Landau | |
2009 | Galerie Kulturreich, Hamburg |
Galerie Oliver Ahlers, Göttingen, „Herzwolde“ | |
Galerie Freitag 18.30, Aachen | |
2008 | regio IT, Aachen, ARTCO Galerie, Herzogenrath |
Deutsche Bank, Düsseldorf | |
Galerie Oliver Ahlers, Göttingen | |
Galerie Freitag 18.30, Aachen, „Herzwolde“ | |
2007 | Galerie Kiki Maier-Hahn, Düsseldorf |
Galerie Freitag 18.30, Aachen | |
2006 | Suermond-Ludwig-Museum, Aachen |
Städtische Galerie, Speyer | |
Galerie Freitag 18.30, Aachen | |
2005 | Galerie Kiki Maier-Hahn, Düsseldorf |
Neuer Aachener Kunstverein | |
2004 | Galerie Oliver Ahlers, Göttingen |
Galerie Oliver Ahlers, Art Cologne | |
2003 | Neuer Aachener Kunstverein |
2002 | 3ieme Salon d´Art, Eupen (B) |
2001 | New York / Pittsburgh-Reisestipendium des DAAD |
Emprise Art Award, NRW Forum, Düsseldorf | |
Kunstförderung „Raum für Kunst”, Aachen | |
Art Cologne, Galerie Oliver Ahlers | |
2000 | Kunstpreis St. Peter, Aachen |
Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen | |
Neuer Aachener Kunstverein, „Die Kunst gesehen zu werden“ | |
1999 | Darmstädter Sezession |
1998 | Regionalmuseum Xanten |
Förderprojekt der Nordstern-Versicherung, Köln | |
1997 | Kunstverein Kulturbahnhof, Düsseldorf Eller |
1996 | London-Reisestipendium der Kunstakademie Düsseldorf |
Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen | |
1994 | Neuer Aachener Kunstverein, Jahresgaben |
1993 | Ida Gerhardi Kunstpreis, Lüdenscheid, Ausstellungsbeteiligung |
ADITEC Kunstpreis, Aachen, Preisträgerin |