In den Arbeiten von Hannelore Weitbrecht geht es um das Wesen der Natur, um Rhythmen und prozesshafte Veränderungen. Sie machen bewusst, dass diese elementaren Dinge des Lebens – Keimen, Wachsen und Vergehen –Teil eines großen rhythmischen Kreislaufes sind.
Schon seit Anfang der neunziger Jahre sind Papier und Materialien aus der Natur ihr Medium. Alte Kulturtechniken wie Säen, Ernten, Sammeln, Sortieren, Lagern, fließen in die Weitbrechts künstlerische Arbeit ein und berühren das komplexe Spannungsfeld von Natur und Kultur. Ordnungssysteme und Wachstumsprinzipien der Natur sind Grundlage der vielschichtigen und geheimnisvollen Objekte aus Papier, in denen Naturmaterialien, wie Samen, Früchte oder getrocknete Blätter in die Papierschichten integriert werden.
Die Grenzen zwischen Kunst und Natur, zwischen Gefundenem und Erfundenem sind fließend, die einzigartigen Arbeiten aus Papier verweisen nicht nur auf die poetische Schönheit der Natur, sondern auch ganz aktuell, auf deren Fragilität und Gefährdung und somit auch auf das Leben an sich.
Vita
1952
geboren in Waldshut, lebt in Kirchheim unter Teck
1970-1974
Studium Kunsterziehung
1977–1981
Studium der freien Malerei , Freie Kunsthochschule Nürtingen
1992
Beginn der Objekte und Rauminstallationen aus Papier
2002
Mitglied im Künstlerbund Baden-Württemberg
Auszeichnungen
2021
Erster Preis des Landkreises Waldshut, Museum Schloss Bonndorf