Contemporary Art
Aja von Loeper

Aja von Loeper

Werke

Über die Künstlerin


Von Loeper hat über Jahre herausgefunden, was die Eigenschaften des Materials an Nuancen für ihr Werk bedeuten. Sie kann Aussagen über Papier treffen, die man in ihrer Präzision und Verehrung selten hört. Dichter reden über Blätter und Bäume als Bilder in der Gedankenwelt. Von Loeper scheint das weiße Blatt direkt zu besprechen und es aus seiner Starre und Bündigkeit zu lösen durch einen Akt der „Überredung“, der auch eine Überwindung von materialgegebenen Grenzen ist. Was man in der Kunst ein Werk nennt, ist bei von Loeper das Ergebnis langer, körperlich intensiver Arbeit am Blatt. Meist ist es auf den Boden gestreckt und bietet ihrem leichten Körper, der darauf kniet, lehnt, wenn nicht liegt, genug Gegenspiel, biegt sich; knittert oder reißt aber nicht. Mit Ausdauer raut die Künstlerin mithilfe ihrer Buchenkolben große Flächen ihrer Kartons auf. Ungläubige Betrachter sind allzu schnell bei der Beurteilung und sprechen von Prägungen. Das Gegenteil ist der Fall! Die Künstlerin prägt nicht, sie hebt, regt die Oberfläche des 250-Gramm-Kartons an, sich zu wölben, ihrem Griffel noch mehr Fläche zu schenken, die dann in kleiner Geste, die einer Schraffurbewegung gleicht, aufgelöst wird. Diese Auflösung ist immer im Rahmen von Transformation, nicht Destruktion gehalten. Es entstehen keine „Wunden“ im Material. […] Ihre Arbeitsweise erlaubt Erstaunliches: Ein dreidimensionaler Körper scheint sich aus der Fläche zu erheben. Er wird zunehmend ausdifferenziert, bietet dem Auge an der einen Stelle Glätte, an anderer Aufgerautheit. Diese Komplexitäten sind – man muss es wiederholen – nicht wie auf Schaulandkarten und -tafeln aus alten Schulzeiten bekannt durch Prägung, sondern durch eine intensive Reizung oder besser „Lockung“ des Materials selbst entstanden. Was die langen Fasern im Material erlauben in ihrer Festigkeit bei gleichzeitiger Flexibilität, nutzt von Loeper mit Kenntnis und Virtuosität, um kleinere – manchmal auch eingefärbte – und übergroße Arbeiten entstehen zu lassen.
(Auszüge aus: Nora Gomringer, Die Diplomatie der Aja von Loeper – Weiß und aus dem Weiß: Struktur)


Vita

2017 Wolfram-von-Eschenbach-Preis (Förderpreis)
2008 Hauptpreis beim Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten
2007 BR, „Capriccio“: Film von Angelika Kellhammer
anlässlich der „Großen Kunstausstellung München“
2006 Debütantenpreis des Freistaates Bayern
2005 Kunstpreis Nagold
2001 Förderpreis des Landkreises Calw
2000 Meisterschülerin von Prof. Christine Colditz
1997 – 2002 Studium der Freien Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg
1992 – 1995 Ausbildung zur Physiotherapeutin und staatl. geprüften Gymnastiklehrerin
1971 geboren in Leonberg-Warmbronn
seit 2002 künstlerisch freischaffend tätig in Nürnberg

Ausstellungen (Auswahl)

2022 Zwischentöne – Galerie Bernd Bentler, Bonn
2021 Papier Biennale Shanghai – Fengxian Museum Shanghai, China
Art on Paper, Galerie Wichtendahl, Amsterdam, Niederlande
Konturen der Natur, Galerie Maurer, Frankfurt am Main
Galerie Bernd Bentler, Bonn
Villa Dessauer: Papier, Jahresausstellung Kunstverein Bamberg e.V.
2020 Die Struktur von Weiß, Galerie Bernd Bentler, Bonn (E)
Atem der Natur, Unsleben bei Neustadt an der Saale
Dreaming of… the mountains, Galerie Wichtendahl, Berlin
11+11, Benefizaktion für das nürnberger burgtheater
20 Jahre KREISGalerie, Kreisgalerie Nürnberg
art Karlsruhe, Galerie Maurer (Frankfurt/M), Karlsruhe
paper positions berlin, Galerie Maurer (Frankfurt/M), Berlin
Art on Paper Amsterdam, Wichtendahl Galerie (Berlin), Niederlande
2019 Blattskulpturen, Erbachshof in Eisingen bei Würzburg (E)
inner white, Wichtendahl Galerie Berlin (E)
KUNSTKOMPLEX+MENNUNI, Basel ART WEEK 2019, Galerie Wichtendahl
2018 Zwischenwelten, Ausstellungshalle Neues Rathaus Bayreuth, mit Thomas Röthel
Papier Biennale Rijswijk
CAMERA OBSCURA, Galerie VON & VON, Nürnberg
Papier partout, Schloss Reuschenberg, Neuss
2017 Skulpturales Relief, Schloss Leitheim (E)
Installation Hommage an Lucio Fontana, Museum Kühnertsgasse, Nürnberg
Silent Rising, Berlin, Wichtendahl Galerie (E)
Form vollendet, Sonderausstellung im Wolfram-von-Eschenbach-Museum anlässlich
des Wolfram-von-Eschenbach-Förderpreises Mittelfranken 2017 (E)
Drawing Performance, Wichtendahl Galerie, Berlin
papier allerorten, Museum Kühnertsgasse, Nürnberg
2016 Papier Relief, Galerie an der Pinakothek der Moderne, München (E)
Kunsttage Winningen 2016 (E)
Domenico D’Oora – Aja von Loeper, Theca Gallery, Mailand
Permeating the skies, Contemporary Art Gallery Inner Voice, St. Petersburg
Münchner Secession, Kulturwerk Aachen
2015 Weiße Blätter in Farbe – mit Abfall – auch goldener Art, im Rahmen
der „ortung IX“
Einzelausstellung in der Schwabacher „Alten Synagoge“
DSGallery – business club RePlace, St. Petersburg
2014 paperwork, Galerie Keller, Mannheim
White structures, DSGallery, St. Petersburg
2013 20 Jahre Galerie Barbara Ruetz
Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten 2013, Kunsthaus Nürnberg
Organische Artefakte – Vom Finden und Erfinden der Natur, Neue Galerie Dachau
2012 PAPIER RELIEF, Galerie an der Pinakothek der Moderne
Wehr, Altes Schloss
Papierarbeiten 3, Galerie Maurer, Frankfurt a.M.
1 + 9, Karlshof Ellingen
Ausstellung im Rahmen der Landesgartenschau Nagold
2011 Ur – Sprung I: Nürnberg, Scheune der Altstadtfreunde:
„Fotografien und Weiße Blätter“
Ur – Sprung II: Roßtal-Wegbrücke, Spitzweed-Scheune:
„raumfüllende Graphitarbeit“
2010 „2000 bis 2010“ – Kreis Galerie Nürnberg
2009 N-Ergie Centrum Nürnberg
2008 Haus der Kunst, München
Kraft in Weiß, Stadtmuseum Zirndorf
Zeichnungen und Weiße Blätter, Albrecht Dürer Haus, Nürnberg
2007 Kreis-Galerie Nürnberg
Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten
Film von Angelika Kellhammer in der Reihe Capriccio
Haus der Kunst, München
2006 Kreis-Galerie Nürnberg
Atelier- und Galeriehaus Defet, Nürnberg
Kunstverein Coburg e.V. – Debütantenpreis des Freistaates Bayern
2005 Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten
2004 Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten, Shenzhen Fine Art Institute,
Shenzen, China
2001 Förderpreis des Landkreises Calw, Stadtmuseum Nagold
1999 Förderpreis der Stadt Coburg, Kunstverein Coburg e.V.