Contemporary Art

Noah fährt lieber allein – Skulpturen von Christian Rösner

Vernissage: 2. Februar 2018 ab 19 Uhr

Liebe Freunde der Galerie, zur Eröffnung der Ausstellung „Noah fährt lieber allein“ mit Skulpturen von Christian Rösner laden wir Sie herzlich ein.

Ausstellungsdauer: 2. Februar – 10. März 2018

Christian Rösners Arbeiten konfrontieren uns mit einigen der großen Ambivalenzen des Seins – ursprüngliche Spannungsverhältnisse wie etwa zwischen Mensch und Tier, Natur und Zivilisation, Fruchtbarkeit und Zerstörung sind in seinen Holz- und Bronzeskulpturen stets spürbar. Gleichzeitig verleiht die skurrile Heiterkeit, mit der Rösner diese bedeutungsschweren Themen handhabt, seinen Skulpturen eine überraschende, humorvolle Leichtigkeit. Auch in seinem Arbeitsprozess selbst spiegeln sich diese Ambivalenzen und Rösners ironische Distanz dazu; sowohl bei den monumentalen Holzskulpturen als auch bei den kleineren Bronzeskulpturen bleiben die Fertigungsprozesse sichtbar. Aus großen Baumstämmen arbeitet Rösner mit der Kettensäge Skulpturen heraus, die er bewusst in einem rohen, ungeschliffenen Zustand belässt. Geweihe werden verzapft, Gliedmaßen werden aufgesetzt, so dass die Skulpturen zuweilen wie überdimensionierte Spielzeuge wirken.
Obwohl er sich in seiner Arbeit dem Figurativen verschrieben hat, geht es Rösner nicht um eine Wiedergabe der Realität oder individueller Eigenarten; er gesteht seinen Menschen und Tieren kaum Details und persönliche Merkmale zu und verweist so auf ihren archetypischen Charakter. Das Tier dient als Verkörperung des Instinktiven und Ursprünglichen, des Anarchischen, ebenso aber psychischer Urzustände und Urängste der menschlichen Existenz.
„Ich behaupte: Die Faszination, Schauder ebenso wie Bewunderung gegenüber dem Tier dauern bei uns unvermindert fort, die Bereitschaft, es auszustatten mit Eigenschaften, die den Bereich des Natürlichen weit überschreiten. […] Ich kann mich des Verdachts nicht erwehren, dass Christian Rösner die ironischen, skurrilen, humoristischen Situationen seiner Arbeiten nutzt, um uns in zeitgenössischer bildhauerischer Sprache doch wieder mit dem alten, dem archaischen Menschheitsrätsel Tier zu konfrontieren, dass er, um in den Worten Franz Marcs zu reden, eine eigene Animalisierung der Kunst betreibt. Mit Vermenschlichung, gar Verniedlichung des Tiers hat das nichts zu tun; das Gegenteil ist der Fall! Es ist ein Projekt, das sich m. E. sogar auf Joseph Beuys berufen darf. Denn wenn der seine Symboltiere Hirsch und Schaf und Hase, Biene und Schwan pflegte, dann fiel die Spiritualisierung der Kunst sehr wohl in eins mit ihrer Animalisierung.“ (Dr. Roland Held)

Öffnungszeiten:

Mittwoch und Freitag: 11:00 – 19:00 Uhr
Donnerstag 14:00 – 19:00 Uhr
Samstag: 11:00 – 15:00 Uhr
und nach Vereinbarung