Vernissage Freitag, 5. September 2025, 18 Uhr
Liebe Freunde der Galerie, die Frankfurter Galerien laden ein zum 31. Saisonstart! Erleben Sie im Rahmen der Frankfurt Art Experience die gemeinsamen Vernissagen, Walks, Talks und viele weitere spannende Events. Wir präsentieren zu diesem Anlass:
JUST PAPER!
Papierarbeiten von Dorthe Goeden, Andreas Kocks und Tilmann Zahn
DORTHE GOEDENS künstlerische Arbeit bewegt sich im Spannungsfeld von Linie, Fläche und Raum. Aus filigranen Zeichnungen auf Papier entwickelt sie dichte Gefüge, in denen Linien sich zu komplexen Strukturen verdichten. Fragmente und Linien verbinden sich zu Netzen, die eine eigene Räumlichkeit entfalten – ein Geflecht, das sich gegenseitig stützt und trägt. Goedens Werke wirken zugleich konstruiert und organisch. Linien wachsen, überlagern sich, durchdringen Flächen und öffnen Zwischenräume. Mit reduzierten Mitteln entstehen Bildwelten, die das Flüchtige und Prozesshafte sichtbar machen. Ihre Arbeitsweise verbindet Präzision mit einer Offenheit für das Unvorhersehbare. Durch Überlagerungen und lineare Verdichtungen entstehen fragile Ordnungen, in denen das Sichtbare immer auch auf das Verborgene verweist. Goedens Werke thematisieren Zyklen, Rhythmus und Wiederholung. Ihr Schatten kann sich ständig verändern. Die Dialektik von Ordnung und Chaos, von Konstruktion und Auflösung, prägt ihr Schaffen.
ANDREAS KOCKS: „Als Bildhauer habe ich schon immer viele Zeichnungen gemacht, technische aus praktischen Notwendigkeiten und freie aus Freude und der Lust der Unmittelbarkeit des Ausdrucks. Das Bedürfnis, mehr aus dem Medium Zeichnung zu machen, hat im Laufe der Zeit dazu geführt, in die Zeichnungen hinein zu schneiden, um dadurch Raum zu gewinnen und die Zeichnung lebendig werden zu lassen. Dadurch entstanden die ersten Reliefs, die zunächst noch sehr in sich geschlossene Körper darstellten und sehr bildhafte Qualitäten hatten. Diese Doppelfunktion als Bild und als Objekt hat mich immer fasziniert, die bewusste Platzierung des Relief-Bildes auf der Wand hat mich dann motiviert, installativer und ortsspezifischer zu arbeiten und die jeweilige architektonische Situation ins künstlerische Konzept zu integrieren.“
In seiner Werkgruppe der organischen Formen zeichnet TILMANN ZAHN feine Linien auf das Papier, aus denen ein Lineament aus Bleistift und Graphit entsteht, das als Geste des Einschreibens seiner Gedanken und Emotionen betrachtet werden kann. Seine fragilen Arbeiten bewegen sich zwischen Zeichnung, Malerei und Skulptur. Statt mit dem Skalpell Formen herauszuschneiden, reißt er von Hand Strukturen aus dem Papier, denn er ist weniger an dessen grafischen Aspekten interessiert, als an einer Transformation des Materials: Papier und gerissene Formen erscheinen wie organische Strukturen, die auf das Wesentliche reduziert sind. So entstehen unter seinen Händen Gitter- und Netzstrukturen, die auf Grundformen alles Organischen und auf das Werden und Vergehen als Grundprinzip des Lebens hinweisen.